Durch Besuche Einsamkeit lindern

 

 

* Artikel 21.2.2010, SWP

Ulm. “Besuchen, begegnen, begleiten” – das will der neue Besuchsdienst im Ulmer Westen leisten. Ein Ökumene-Projekt von vier Kirchengemeinden.

Ausgangspunkt war die Eröffnung zweier neuer Altenheime im Ulmer Westen: von Arbeiterwohlfahrt und Arbeiter-Samariter-Bund. Beide liegen auf dem Gebiet der katholischen Seelsorgeeinheit Ulmer Westen, zu der die Gemeinden St. Elisabeth, Heilig Geist und Mariä Himmelfahrt gehören. Als vierter kam die evangelische Reformationsgemeinde mit ins Boot – und schon stand das Gerüst des neuen Besuchsdiensts für ältere Menschen.

“Wir wollen den Kontakt halten zu den Gemeindemitgliedern, die nicht mehr zum Gottesdienst oder anderen kirchlichen Veranstaltungen kommen können”, sagt der katholische Pastoralreferent Ulrich Köpfler. Im Gegensatz zur Nachbarschaftshilfe werden beim Besuchsdienst keine hauswirtschaftlichen oder pflegerischen Dienste angeboten, sondern es geht um Gespräche, Vorlesen, Spazierengehen oder andere Freizeitbeschäftigungen.

Wer regelmäßig Besuch wünscht, kann sich bei Irmela Schöllhorn melden. Sie stellt den Kontakt mit dem passenden Besucher her: “Die Chemie muss stimmen.”

Der Besuchsdienst ist kostenlos, die Mitarbeiter sind ehrenamtlich tätig. Das ökumenische Projekt startet heute, offizieller Projektleiter ist Diakonsanwärter Jörg Gebele. Rund 15 Frauen und Männer sind im Team. Generell gilt der Grundsatz “Gemeinde besucht Gemeinde”, das heißt, dass beispielsweise ein Freiwilliger von Heilig Geist ein Mitglied seiner Gemeinde besucht. Falls die Nachfrage größer ist als das Angebot, helfen die anderen aus.

Die Mitglieder des Besuchsdiensts sagen, dass sie nicht nur der “diakonische Blick” oder die Nächstenliebe motiviert, sondern auch die Tatsache, dass viele ältere Menschen unter Einsamkeit leiden und diese mit Besuchen gelindert werden kann. “Die Nachfrage ist groß”, sagt Irmela Schöllhorn.

Deshalb werden weitere Mitarbeiter gesucht. Sie können selbst entscheiden, wie viel Zeit sie sich für die regelmäßigen Besuche nehmen. Für die Freiwilligen gibt es Austauschrunden und Fortbildungen.

Info

Telefonisch ist der Besuchsdienst im Ulmer Westen dienstags und donnerstags von 14 bis 16 Uhr erreichbar unter Tel. (0151) 12 90 90 53 oder über die vier Pfarrbüros. Sie leiten Anfragen und Angebote weiter.